< Zurück zum Listing

Haarausfall bei Chemo

Haarverlust / Haarausfall bei Krebs nach Chemotherapie

Denken Sie bei Haarausfall auf alle Fälle immer daran, dass es sich hierbei nur um eine vorübergehende Nebenwirkung handelt. Es ist durchaus möglich, seine Weiblichkeit beizubehalten, bis Ihre Haare nach Beendigung der Therapie wieder nachwachsen. Also amüsieren Sie sich mit Schals, Perücken oder auch Stirnbändern!

Haarverlust bei Krebstherapien – Ihre Sorgen

  • Der Haarverlust, auch Alopezie genannt, gehört zu einer der meisten Nebenwirkungen der Chemotherapie. Viele der zur Chemotherapie eingesetzten Medikamente greifen schnell wachsende und sich häufig teilende Zellen an, wie Krebszellen aber auch Haarwurzelzellen: Kopf- und Schamhaare.
  • Die Kopf- oder auch Schamhaare müssen nicht zwangsweise bei jeder Chemotherapie ausfallen, da nicht alle eingesetzten Wirkstoffe Haarausfall bewirken.
  • Das Ausmaß des Haarverlustes hängt sowohl von der Dosis der Medikamente sowie der Behandlungsdauer ab.
  • Der Haarausfall beginnt in den meisten Fällen 2-3 Wochen nach der ersten Chemo Sitzung und erstreckt sich über ein paar Tage.
  • Abhängig von Art und Kombination der Medikamente sowie der verabreichten Dosis fallen Ihre Haare, vor allem beim Kämmen und beim Waschen, langsam oder in ganzen Büscheln aus. Haarausfall wird häufig von einem massiven Missempfinden der Kopfhaut begleitet: kribbeln, jucken, brennen.

Welche Chemotherapie-Behandlung verursacht Haarausfall?

Einige Chemotherapien haben Haarausfall als Nebenwirkung. Aber vergessen Sie nicht, dass der Ausfall sowie die Geschwindigkeit des Verlusts von einigen Faktoren abhängen. Anbei eine Liste von Behandlungen und Medikamenten, die Alopezie verursachen können.

Actinomycin

Busulfan (Myleran)

Camptothecin

Cyclophosphamid (Endoxan)

Daunorubicin (Daunoxom oder Cerubidin)

Docetaxel (Taxotere)

Doxorubicin (Adriamycin)

Etoposid (Farmorubicin)

Ifosfamid (Holoxan)

Methotrexat

Mitomycin (Amethycin)

Teniposid (Vumon)

Topotecan (Hykantin)

Paclitaxel (Taxol)

Vinblastin (Velbe)

Vincristin (Oncovin)

Vindesine (Eldisine)

Nach wie viel Chemotherapie Behandlungen beginnt der Haarverlust?

Der Haarausfall beginnt in der Regel 2 bis 3 Wochen nach der ersten Chemotherapiesitzung und hält in der Regel einige Tage an. Abhängig von der verabreichten Dosis und der Art des Moleküls fallen Ihre Haare entweder allmählich oder schneller in ganzen Büscheln aus, insbesondere beim Bürsten oder Waschen. Im Herbst kann ein Jucken oder Kribbeln der Kopfhaut zu spüren sein.

Dem Haarausfall zuvorkommen?

Wie gesagt, die Haare fallen in der Regel 2 bis 3 Wochen nach der ersten Chemo aus. Sie können dem zuvorkommen, indem Sie anfangen, Schlafmützen zu tragen. Dadurch wird verhindert, dass Ihre Haare auf dem Kissen oder in den Laken verstreut werden.

Sollten Sie Ihre Kopfhaut rasieren, bevor sie ausfallen?

Nichts zwingt Sie, Ihre Haare abzurasieren. Dies ist für einige eine emotional hart Etappe. Für wieder andere ist es viel schwieriger, mit dem Haarausfall an sich zu leben. Es ist eine persönliche Entscheidung, die Ihnen überlassen bleibt.  Wenn Sie vor oder während dem Haarausfall rasieren wollen, achten Sie jedenfalls darauf, 1 bis 2 Zentimeter der Haare stehen zu lassen, das vermindert Juckreiz und Kribbeln.

Haarverlust Krebs – Die wichtigsten Schritte

  • Bereiten Sie sich rechtzeitig auf den Haarausfall vor, ein Kurzhaarschnitt ist empfehlenswert.
  • Vor Beginn der Krebstherapie sollten Sie sich bei Ihrem Onkologen, Ihrer Onkologin informieren, ob Ihre Behandlung Haarausfall bewirken wird.
  • Falls dies der Fall ist, empfehlen wir Ihnen, sich noch vor Beginn der Chemotherapie einen Kurzhaarschnitt verpassen zu lassen: So sehen Sie den kritischen Übergang nicht so deutlich. Kurze Haare auf dem Kopfkissen sind leichter zu akzeptieren als lange.
  • Bei einem Kurzhaarschnitt ist der Nutzeffekt einer Kühlhaube (falls Sie eine tragen) weitaus grösser. Der Haarausfall beginnt einige Tage später. Niemand empfiehlt, sich aus medizinischen Gründen den Kopf zu rasieren: Entscheiden Sie selbst. Wenn es für Sie unerträglich ist morgens Haare auf Ihrem Kopfkissen zu finden, tragen Sie am besten nachts ein Netz.

Haarverlust während der Chemo vermeiden:

  • Waschen Sie Ihre Haare am Vortag Ihrer Behandlung. An den darauffolgenden 3-8 Tagen raten wir Ihnen zu einer Waschpause.
  • Kämmen Sie Ihre Haare nicht am selben Tag.
  • Verwenden Sie (in geringen Dosen) ein eher mildes Shampoo und spülen Sie Ihre Haare danach mit lauwarmen Wasser aus.
  • Verwenden Sie eine Haarbürste mit weichen Borsten.
  • Lassen Sie Ihre Haare an der Luft trocknen und frottieren Sie sie sanft mit einem Handtuch.
  • Vermeiden Sie vor allem den Gebrauch eines Föhns, eines Glätteisens oder von Lockenwicklern.
  • Sobald Sie keine Haare mehr haben, ist es wichtig, sich den Schädel mit einem milden Shampoo zu waschen.
  • Um Juckreiz zu vermeiden sollte man seiner Kopfhaut nach der Wäsche mit einem geeigneten Spray oder einem geeigneten Öl Feuchtigkeit spenden.
  • Vermeiden Sie Färbemittel, Brushings, Relaxer und Dauerwellen sowohl vor als auch nach Ihrer Chemotherapie. Das schwächt nur Ihre Haare.
  • Massieren Sie Ihre Kopfhaut, um den Juckreiz zu mildern.
  • Massieren Sie Ihre Kopfhaut mit den Fingerspitzen. Verwenden Sie hierfür am besten süßes Mandelöl, Arganöl, Nachtkerzenöl, Weizenkeimöl. Eine tägliche, mehrminütige Kopfhautmassage stimuliert die Blutzirkulation und regt das Haarwachstum an.

Kleine Extras

  • Umgeben Sie sich mit weichen Materialien
  • Versuchen Sie immer „bedeckt“ aus dem Haus zu gehen, indem Sie einen Hut, einen Schal, einen Turban, eine Mütze oder eine Perücke tragen. Es gibt allerlei Auswahl an Chemo Tüchern.
    Falls Ihre Kopfhaut nicht bedeckt sein sollte, vergessen Sie nicht eine Sonnencreme mit hohem Schutzfaktor aufzutragen.
  • Um Reibungen mit der Kopfhaut zu vermeiden, schlafen Sie am besten auf einem Satinkissen.
    Setzen Sie sich weder sehr hohen noch sehr kalten Temperaturen aus.
  • Versuchen Sie nachts eine weiche, dehnbare Flanell- oder Stoffschlafmütze zu tragen, um Ihren Kopf warm zu halten.

Eine Kühlhaube tragen ja oder nein?

Kühlhauben oder Kühlkappen, die für eine Chemotherapie angeboten werden, mildern den Haarausfall, indem sie durch Kühlung eine Gefäßverengung der Blutgefäße in der Kopfhaut hervorrufen (Vasokonstriktion). Somit wird die Durchblutung zu den Haarfollikeln während einer Chemotherapie-Behandlung reduziert, wodurch der Haarausfall verhindert werden kann. Rund 10 Minuten vor Beginn der Perfusion wird die Haube aufgesetzt. Sie bleibt noch rund 30 Minuten nach Abschluss der Behandlung auf dem Kopf.

Um sicherzustellen, ob die Kühlhaube für Sie von Nutzen ist, fragen Sie am besten Ihr Behandlungsteam. Tatsächlich hilft die Haube aber nicht allen Patienten und Patientinnen, das Ergebnis ist abhängig von der Art der Behandlung und von der Sensibilität Ihrer Kopfhaut. Besonders Menschen, die Migräne-Probleme haben oder kälteempfindlich sind, tolerieren die Kühlhaube eher nicht.
Falls die Verwendung einer Kühlhaube für Sie in Frage kommt, vergessen Sie nicht sie bei jeder Behandlung aufzusetzen. Wir empfehlen außerdem einen Kurzhaarschnitt.