„Bewegung ist die beste Medizin“ – Sport bei Krebs kann also helfen!
Sport bei Krebs
Wissenschaftliche Studien haben bestätigt, dass eine gemäßigte körperliche Aktivität wohltuend für die Vitalität der unter Behandlung stehenden Personen ist. Sport kann bei Krebs bestimmte Nebenwirkungen abschwächen.
Also wagen Sie es und bewegen Sie sich!
Sie fühlen sich ausgelaugt und müde?
Bei einer Strahlen- oder Chemotherapie ist Müdigkeit nahezu systematisch. Regelmäßige körperliche Aktivität während und nach Ihren Behandlungen hilft, Ihre Immunabwehr anzukurbeln und Ihre Lebensqualität sowie Ihre Ausdauer zu verbessern. Die so sehr gefürchtete Übelkeit und Müdigkeit werden somit abgeschwächt. Sprechen Sie mit Ihrem Sportmediziner oder Arzt über die Sportarten, die Sie gerne praktizieren möchten und holen Sie sich deren Rat ein.
Die wichtigsten Schritte
- Suchen Sie sich eine Sportart oder eine Aktivität aus, die an Ihr Niveau, Ihre Müdigkeit und Ihren Krebs angepasst ist: Vermeiden Sie so zum Beispiel bei Brustkrebs ruckartige Bewegungen wie beim Tennis oder Bogenschießen und nach einer Operation am unteren Bauch (Eierstöcke, Prostata, …)
- Machen Sie stattdessen Sport, der besser an Ihre Situation angepasst ist, wie Gehen, Schwimmen, Ausdauer, Soft-Gymnastik oder auch Yoga.
- Versuchen Sie jeden Tag 30 bis 45 Minuten zu Gehen und das am besten 5 Mal pro Woche. Wenn sich diese Übung Ihnen noch als schwer erweist, beginnen Sie am Anfang mit Intervallen von 5 bis 10 Minuten.
- Suchen Sie die kleinen Anstrengungen im Alltag: Steigen Sie Treppen, gehen Sie zu Fuß einkaufen, schwingen Sie den Besen, …
- Denken Sie bei allen Sportarten daran, tief ein- und auszuatmen, um Ihr Blut mit so viel Sauerstoff wie möglich zu versorgen.
- Nach Ihrer Operation sollten Sie 6-8 Wochen damit warten, wieder Sport zu treiben, um keine Spannung auf die Narben auszuüben.
- Patienten mit Lymphödemen können ein paar Schwimmbadbesuche sehr empfohlen werden, um Ihre Arme wieder flexibler zu machen.
- Unterbrechen Sie Ihr Training sofort, wenn Sie Schmerzen oder Brechreiz empfinden oder sich schlecht fühlen.
- Denken Sie daran, sich nach dem Training zu strecken und zu entspannen.
Gut vorbereitet sein, um während der Behandlungen Sport zu treiben
Zögern Sie nicht, für mehr Komfort und Sicherheit ein geeignetes Sportoutfit zu wählen. Schützen Sie Ihre Gelenke mit geeigneten Sportschuhen. Pflegen und unterstützen Sie Ihre Brust und Ihre Narben mit einem Stütz-Sport-BH, der speziell für den Sport und das Tragen einer Brustprothese entwickelt wurde.
Wenn Sie regelmäßig Wassersport betreiben, empfehlen wir eine Aqua-Wave-Wasserprothese oder das Pure Fresh Breast Modell der Marke Anita Care.
KLEINE EXTRAS
- Damit Ihre Haut nach dem Schwimmen nicht vom Chlor noch mehr angegriffen wird, waschen Sie sich danach mit klarem Wasser und cremen Sie sich mit einer dicken Schicht Feuchtigkeitscreme ein.
- Sorgen Sie, wenn möglich, für Abwechslung und wechseln Sie zwischen Soft-Gymnastik, Gehen, Schwimmen und Krafttraining ab.
Um noch tiefer zu gehen, eine kleine Lektion der Physiologie
Professor Bradley Behnke, ein Physiologieforscher der Universität von Kansas City, untersucht die Auswirkungen körperlicher Aktivität auf Tumore. Seinen Studien zufolge macht körperliche Aktivität Krebsbehandlungen wie Strahlen- und Chemotherapie effektiver. Der Grund für diesen Effekt: Sauerstoffzufuhr. Viele Tumore sind schlecht durchblutet und weisen deshalb auch eine schlechte Sauerstoffversorgung – eine Hypoxie – auf. Dieser Sauerstoffmangel führt dazu, dass die Tumore schlechter auf Strahlen- und / oder Chemotherapie ansprechen und fördert die Metastasierung.
Körperliche Betätigung durch Erhöhung des Blutflusses zum Tumor führt zu einer besseren Sauerstoffversorgung des Tumors. Somit kann der Behandlungserfolg gesteigert werden. Laut einer im „Journal of the National Cancer Institute“ veröffentlichten Studie würde körperliche Betätigung diese Hypoxie um 50 % reduzieren und die Durchblutung um 200 % steigern.
Den perfekten Zeitpunkt für die Bewegungstherapie zu finden, ist nun das Ziel von Prof. Bradley Behnke. Es geht darum, den Zeitpunkt, die Dauer und die Intensität der körperlichen Betätigung zu bestimmen, die für eine an Krebs erkrankte oder in Behandlung befindliche Person notwendig wäre, um diese zu optimieren und Patienten nicht zu gefährden. Denken Sie also bei allen Sportarten daran, tief ein- und auszuatmen, um Ihr Blut so gut wie möglich mit Sauerstoff zu versorgen!
Und fragen Sie am besten immer vorher Ihren Arzt, welche Bewegungstherapie für Sie geeignet ist.