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Warum Ihre Kinder vom Krebs wissen sollten

Kinder haben ein feines Gespür und merken recht schnell, wenn zu Hause etwas nicht stimmt. Trotzdem sprechen nicht alle Kinder die Situation an, oft trauen sie sich nicht. Vor allem, wenn Kinder merken, dass die Eltern mit der Situation nicht offen umgehen, fressen sie Unsicherheiten, Ängste und Fragen regelrecht in sich hinein.

Deshalb der Rat von Fachleuten: Ihre Kinder sollten so früh wie möglich von der Krankheit erfahren. Sie haben ein Recht auf Informationen und sind häufig belastbarer, als Sie denken! Wenn Sie nicht aufgeklärt werden, sind sie verunsichert und füllen ihre Lücken mit Fantasie. Indem Sie selbst mit Ihrem Kind über die Krankheit sprechen, schützen Sie es vor ausgedachten Erklärungen. Sie müssen nicht alles im Detail begreiflich machen, aber das was Sie sagen, sollte der Wahrheit entsprechen.

Kinder neigen dazu sich schuldig zu fühlen… Wenn Sie offen über die Situation reden, können Sie Ihrem Kind so ein Gefühl ersparen. Vertrauen statt Misstrauen, so beugen Sie vielen Problemen vor. Ganz wichtig: Geben Sie keine leeren Versprechungen, die schüren nur falsche Hoffnung.

Wie den Krebs in Worte fassen?
Am besten nennen Sie die Krankheit beim Namen. Erklären Sie, dass „Krebs“ nicht ansteckend ist und dass niemand an der Situation schuld ist. Außerdem sollte Ihr Kind wissen, dass die Ärzte alles dafür tun, Sie zu heilen. Verwenden Sie einfache, einzelne Wörter. Schaffen Sie Raum für Fragen. Geben Sie Ihrem Kind die Informationen, die es haben möchte, aber überfordern Sie es nicht.

Manchmal kommt es vor, dass sich ein Kind für Mama oder Papa schämt, da sie anders aussehen. Sprechen Sie mit den Lehrern, damit auch in der Schule offen mit dem Thema umgegangen wird und damit sich Ihr Kind nicht, vor Scham oder Unsicherheit, in ein Mauseloch verkriecht.

Wenn Sie mehrere Kinder haben, sprechen Sie beim ersten Mal mit allen gemeinsam über die Situation. Es ist jedoch empfehlenswert, im Anschluss nochmal mit jedem Einzelnen über die Krankheit zu sprechen.

Jedes Kind reagiert anders. Zu den häufigsten Reaktionen gehören Verneinung, Anpassung, Verweigerung, Aggressivität, Rückzug. Machen Sie immer wieder Gesprächsangebote und fassen Sie ruhig Ihre eigenen Ängste in Worte. Drängen Sie Ihre Kinder nicht zum Reden und schaffen Sie vor allem krebsfreie Zonen im Alltag.

Psychoonkologen können dazu beraten, wie Sie am besten mit Ihren Kindern über die Krankheit sprechen.

Wenn Sie noch mehr zu diesem Thema lesen möchten:

Ein Ratgeber für Eltern, die an Krebs erkrankt sind (dapo e.V.)
Wenn Eltern an Krebs erkranken (ein Ratgeber der Krebsliga)

Der Zauberkopf – kostenloses Bilderbuch für Kinder krebskranker Mütter

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