< Zurück zum Listing
Wie kann man als Angehöriger einem Krebskranken helfen?

Krebs – Hilfe für Angehörige

Diagnose Krebs – von einem auf den anderen Moment ändert sich für den Erkrankten alles und die eigene Welt steht Kopf. Ebenso betroffen sind auch Angehörige und Freunde, oft mit einem Gefühl von Hilf- und Machtlosigkeit.
Mit so einer Situation konfrontiert, sucht man oft vergeblich nach den „richtigen“ Worten, um bestmöglich Trost zu spenden, Mut zu machen und für seinen Lieben da zu sein.

Falls Sie sich in der Situation befinden, jemanden zu kennen, der von der Krankheit betroffen ist und nicht so recht wissen, wie Sie ihn unterstützen können ohne zu aufdringlich oder zurückhaltend zu sein, haben wir hier eine Liste mit 14 kleinen Gesten und Anregungen zusammengestellt, die einem Krebskranken eine Freude bereiten können, auch wenn er sie vielleicht nicht von selber ansprechen würde.

1. Ein offenes Ohr haben

Jemanden zu haben, der einem einfach nur zuhört, egal in welcher Stimmung man sich befindet, kann schon kleine Wunder im Krebs-Alltag bewirken. Lassen Sie Ihren Nahestehenden sein Herz ausschütten und verstehen Sie dabei, dass Stimmungsschwankungen oder auch Wut in den meisten Fällen nicht gegen Sie, sondern gegen die Krankheit gerichtet sind – also nicht jedes Wort sofort auf die Goldwaage legen. Gemeinsam Schweigen und durch Umarmungen und kleine Zeichen der Zuneigung verbunden zu sein, sagt manchmal mehr als tausend Worte.

2. Auf dem Weg begleiten
Arzttermine, Chemo- oder Strahlentherapien sind nicht nur für den Körper, sondern auch für die Psyche durchaus belastend. Indem Sie anbieten, bei diesen dabei zu sein und für Unterstützung und Ablenkung zu sorgen, machen Sie die Behandlungen mit Sicherheit ein bisschen erträglicher.

3. Die helfenden Hände organisieren

Glücklicherweise gibt es oft eine Vielzahl an Freunden und Bekannten, die dazu bereit sind, auszuhelfen und Beistand zu leisten. Damit dies, zusätzlich zu den ganzen Terminen der Chemo usw. nicht zu überwältigend für den Patienten wird, können Sie die Organisation etwas in die Hand nehmen: Zum Beispiel wer wann zu den Chemo-Sitzungen mitkommt, das Mittagessen kocht, den Einkauf übernimmt, beim Haushalt hilft oder den Babysitter macht.

4. Seine eigenen Stärken nutzen

Es sind nicht immer materielle oder „praktische“ Dinge, die während den Krebsbehandlungen helfen können. Vielleicht haben Sie selber Hobbies oder Interessen, die Sie bei Ihren Besuchen einbringen können: Eine kleine Massage, zusammen malen oder Musik machen kann entspannen und vom Alltag ablenken.

5. Die Tupperdosen auspacken
Um den während der Chemotherapie aufgetretenen Gewichtsverlust auszugleichen, sind regelmäßige und ausgewogene Mahlzeiten besonders wichtig. Nebenwirkungen wie Fatigue und Appetitlosigkeit regen jedoch nicht gerade dazu an, sich täglich in der Küche zu verausgaben. Indem Sie vorgekochte Mahlzeiten vorbeibringen, entlasten Sie den Krebspatienten im Alltag und sorgen dafür, dass gesunde und abwechslungsreiche Mahlzeiten im Haus sind.

6. Lachen ist gesund

Sie sollen nicht um jeden Preis versuchen, die Stimmung Ihres Angehörigen zu steigern – manchmal braucht es auch nur eine Schulter zum Ausweinen. Dennoch lässt sich der ganze „Krebs-Wahnsinn“ mit positiver Energie und Humor sicherlich leichter ertragen.

7. Präsent sein
Regelmäßige, kurze Besuche sind besser als alle paar Monate sich für eine längere Zeit zu treffen – sofern dies möglich ist. Bei größerer Distanz kann man auch mit Briefen und Postkarten zeigen, dass man an die Person denkt und in Gedanken bei ihr ist.

8. Geben Sie das Gefühl, gebraucht zu werden

Eine Krebserkrankung ist für den Betroffenen eine machtlose Situation. Angewiesen auf Ärzte und die Hilfe von Familie und Freunden, kann man das Gefühl bekommen, anderen nur zur Last zu fallen. Geben Sie deshalb der Person das Gefühl, auch gebraucht zu werden – fragen Sie sie um Rat zu Dingen, die Sie grade beschäftigen, auch wenn Sie neben dem Krebs vielleicht noch so klein und unwichtig erscheinen.

9. Kein schlechtes Gewissen machen

Vermeiden Sie Sprüche wie: „Ich hab‘ dir ja immer gesagt, du sollst nicht so viel rauchen“, „Jetzt siehst du, was du davon hast“ etc. Das Letzte, was jemand in so einer Situation gebrauchen kann, sind Schuldzuweisungen. Solche Kommentare sollte man sich also lieber sparen.

10. In den Alltag einbinden
Versuchen Sie, Ihre Hilfe nicht nur auf einzelne Gelegenheiten bzw. auf Nachfrage zu beschränken, sondern dies zu einem Teil Ihres Alltags zu machen. Rufen Sie zum Beispiel kurz an, bevor Sie zum Supermarkt, in die Drogerie oder zur Apotheke gehen, und fragen Sie nach, ob Sie etwas mitbringen können.

11. Geschenke personalisieren

Kleine Aufmerksamkeiten sind eine tolle Möglichkeit auf persönliche Weise jemandem zu zeigen, dass man sich Gedanken um ihn gemacht hat. Bilder, (Hör-) Bücher, Kuschelsocken oder auch Pflegelotions für trockene Haut (finden Sie auch bei uns im Online Shop in der Kategorie Feuchtigkeitscremes) zaubern sicher ein Lächeln in das Gesicht des Beschenkten.

12. Tabuthema Finanzen

Über Geld spricht man bekanntlich nicht – es kann aber durch eine Krebserkrankung mit zugehörigen Kosten und Arbeitsausfall durchaus knapp werden. Wenn direktes Aushelfen nicht angebracht oder Ihnen unangenehm ist, können Sie auch auf Umwegen helfen, indem Sie zum Beispiel eine Putzhilfe oder einen Babysitter bestellen oder den Wocheneinkauf erledigen und vorbeibringen.

13. Die erste Aufmerksamkeitswelle überdauern
Nach der Diagnose und der allgemeinen Besorgnis in der Zeit danach kann es vorkommen, dass die Hilfsangebote nach einiger Zeit wieder nachlassen. Vergessen Sie nicht, dass Ihre Unterstützung durch die gesamte Therapie hindurch und auch danach noch gebraucht wird.

14. Lassen Sie sich nicht bitten
Ergreifen Sie selbst die Initiative – ein Krebspatient denkt vielleicht nicht an vieles, was Sie ihm abnehmen könnten oder traut sich nicht andauernd nach Hilfe zu fragen. Und wenn er es doch von selbst tut, achten Sie darauf, so schnell wie möglich auf Nachrichten etc. zu antworten und ihm nicht das Gefühl zu geben, einem zur Last zu fallen – zu fragen kostet ihn wahrscheinlich schon genug Überwindung. Wenn Sie tendenziell eher vergesslich beim Kontakthalten sind, können Sie sich auch ganz einfach regelmäßige Erinnerungen in Ihren Kalender einspeichern, um sicher zu gehen, sich nicht zu lange nicht zu melden.

Sowohl „praktischer“ als auch moralischer Beistand kann in einer schwierigen Zeit Wunder wirken. Deshalb sollte dieser stets von Herzen kommen und nicht aus Floskeln und Versprechungen bestehen, die man sowieso nicht vorhat einzuhalten.

Teilen Sie gerne Ihre eigenen Ideen und Gedanken mit uns in den Kommentaren!

Schreiben Sie einen  Kommentar